Nach einer langen Blog-Pause bin ich heute bereit, über das 1. Trimester meiner aktuellen Schwangerschaft zu schreiben. Mittlerweile bin ich in der 20 SSW, das heißt, bereits Ende des 5. Monats und somit in der Halbzeit angekommen. Und dafür bin ich so unendlich dankbar!
Schwanger nach Fehlgeburt: zwischen Dankbarkeit und unglaublicher Sorge
Nachdem ich, wie ihr wisst, im letzten September eine frühe Fehlgeburt in der 8. SSW erleben musste, waren besonders die ersten zwölf Wochen, das 1. Trimester mehr von Sorge als von Vorfreude geprägt. Wenn man selbst erlebt hat, WIE kritisch diese ersten ktitischen Wochen tatsächlich sind, ist es schwer, Vertrauen in die Natur, in den eigenen Körper und das kleine Wunder im Bauch zu fassen. Zumindest ging es mir so. Ich kannte eine Schwangerschaft bisher nur mit diesem plötzlichen traurigen Ende.
Ein paar Tage vor Weihnachten habe ich den ersten Schwangerschaftstest gemacht, der eine zarte Linie zeigte. Zwei Tage später war die Linie bereits ganz kräftig, was erstmal für einen Hormonanstieg sprach. Ich war unglaublich dankbar, dass es so schnell nach unserem Verlust wieder geklappt hat. Dass dies nicht unbedingt der Normalfall ist, war mir die ganze Zeit sehr bewusst.
Anders als bei meiner ersten Schwangerschaft haben wir die Nachricht diesmal direkt mit unseren engsten Familienmitgliedern und Freunden geteilt. Für mich war das ja ein Aha-Erlebnis beim letzten Mal, dass ich für mich beschlossen hatte, im Falle einer erneuten Schwangerschaft nicht die zwölf Wochen abzuwarten. Wie erhofft hat es mir Halt gegeben, mit meinen Lieben darüber zu sprechen.
Gefahr der Eileiter-Schwangerschaft – etwas andere Feiertage
Da die Feiertage nun kurz bevor standen und meine Frauenarztpraxis zwischen den Jahren geschlossen hatte, habe ich noch zwei Tage vor Weihnachten einen ersten Termin bekommen. Eigentlich viel zu früh, aber dennoch erhoffte ich mir ein wenig Zuversicht durch diesen Termin. Dem war dann nicht wirklich so, weil man im Ultraschall noch keine Fruchthöhle, sondern nur etwas “freie Flüssigkeit” sehen konnte. Alles überhaupt nicht verwunderlich zu diesem sehr, sehr frühen Stadium, aber zusammen mit zu diesem Zeitpunkt recht einseitigen Schmerzen konnte es eben auch auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht hoch ist, so hat es mich natürlich sehr beunruhigt und das ohnehin Corona-bedingt schon andere Weihnachtsfest noch ein bisschen sorgenreicher werden lassen. Aber die Sorgen sollten es wert sein…
2. Termin beim Frauenarzt im neuen Jahr
Direkt nach den Feiertagen, am 4.1. hatte ich den nächsten Termin in der Praxis. Zum Glück haben sich die eineitigen Schmerzen nicht weiter ausgeprägt und wurden zudem auch beidseitig mit der Zeit. Beim Arzt dann erstmal eine große Erleichterung: Fruchthöhle mit Dottersack vorhanden, ebenso die embryonale Anlage mit Herzaktivität. Also alles, was man zu diesem nach wie vor sehr frühen Zeitpunkt hätte sehen sollen. Dennoch wurde die Vorfreude bei mir anfangs weiter von Sorgen überschattet. Das heißt nicht, dass ich ständig wie ein Häufchen Elend herumgelaufen bin. Nein, ich war natürlich “guter Hoffnung”, aber sehr vorsichtig, zumal ich noch weit weg von der zwölften Woche war und auch noch nicht in der 8. Woche angekommen, in der es beim letzten Mal schief ging. Alpträume von Fehlgeburten (leider sind Alpträume kein seltenes Symptom in der Schwangerschaft) und mal mehr mal weniger starke Symptome wie Ziehen im Unterleib und schmerzende Brüste, taten ihr Übriges dazu bei. Waren sie stark ausgeprägt, war ich in Sorge, waren sie mal einen Tag kaum spürbar, ebenfalls.
Überschreiten der 8. SSW, Hebamme und nächster Frauenarztbesuch
Am 13. Januar war es dann soweit: Zyklustag Eissprung + 39, der Zeitpunkt, an dem unser Sternchen sich im September verabschiedet hatte. Psychologisch war es für mich schon mal enorm wichtig diese Hürde zu nehmen und dann Stück für Stück auf die zwölfte Woche hinzuarbeiten. In der Woche hatte ich auch meinen ersten Kennenlerntermin mit meiner Hebamme. Ich habe mich diesmal ganz bewusst früh um eine Hebamme gekümmert, damit ich eine weitere Ansprechpartnerin habe, die mich auch während der Schwangerschaft und auch im Falle eines weiteren Verlust betreuen kann. Leider ist meine Hebamme keine Beleghebamme mehr, d.h., sie wird während der Geburt im Krankenhaus nicht dabei sein, aber dafür sehe ich sie jetzt alle vier Wochen und nach der Geburt erstmal täglich im Wochenbett.
Zwölf Tage später, am 25. Januar stand dann auch schon der nächste Frauenarztbesuch auf dem Plan. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung wurde diesmal schon neben dem vaginalen Ultraschall auch ein erster Bauchultraschall durchgeführt. Und der Hubby durfte zu diesem sogar mit dazu kommen! Da schwamm das kleine Gummibärchen und alles hatte sich bestens und zeitgemäß entwickelt. Einmal mehr atmeten wir auf und die Zuversicht bei mir wuchs. :-)
Das Thema Schilddrüse
In derselben Woche gab es nochmal einen kleinen Dämpfer, als mich die Praxis anrief, um mir mitzuteilen, dass mein Schilddrüsenwert, der TSH-Wert viel zu hoch lag. Ich leide schon viele Jahre an eine Schilddrüsen-unterfunktion mit Hashimoto. Ist man gut eingestellt, kann man damit sehr gut leben und meine goldene Milch in Kapselform (Kurkuma + Gerstengras) hatten ebenfalls einen starken Einfluss auf mein Wohlbefinden sowie meinen Zyklus. Auch dieser ist bei Hashimoto oft gestört. Da man Kurkuma jedoch in der Schwangerschaft nicht in hohen Dosen nehmen soll, der Bedarf an Schilddrüsenhormonen sich aber erhöht, hatte ich schon selbst meine Dosis ein wenig angepasst.
Scheinbar nicht ausreichend, weshalb ich direkt am nächsten Morgen zu meiner Nuklearmedizinischen Praxis gefahren bin, um mein Blut bei den Experten checken zu lassen. Hier lag der Wert sogar noch höher und ich sollte meine tägliche Dosis entsprechend anpassen. Natürlich hat mich das erstmal wieder in Sorge versetzt, da das im schlimmsten Fall durchaus Auswirkungen auf das Baby haben kann (fragt nicht Google in solchen Fällen!). Zum Glück konnten mich meine Ärzte und auch meine liebe Freundin J., die ja ebenfalls Frauenärztin ist und mir bei der Fehlgeburt schon sehr geholfen hatte, beruhigen, dass ein vorübergehend zu hoher Wert keinen Einfluss haben würde auf die Entwicklung. Mittlerweile bin ich gut eingestellt und lasse mein Blut alle vier Wochen bei der Nuklearmedizinerin checken.
Pränatal-Test und Ende des 1. Trimesters
Anfang Februar habe ich mein Blut für den sogenannten Harmony Test abgegeben. Das ist eine freiwillige Untersuchung auf Trisomien und weitere Störungen des embryonalen Erbguts und muss in der Regel selbst bezahlt werden. Uns war dieser Test wichtig, vor allem nach dem Erlebnis im September und weil wir beide Mitte Dreißig sind, aber ich kann jedes Paar verstehen, dass den Test nicht machen möchte. Man sollte sich natürlich im Vorfeld austauschen, ob und welche Konsequenzen das für einen hat, wenn der Test etwas aufzeigt. Auf der anderen Seite bietet er natürlich auch keine 100-prozentige Sicherheit, aber uns hat es nochmal eine riesige Last genommen, als wir eine Woche später erfahren haben, dass im Test nichts Auffälliges gefunden wurde. Das Schöne dabei: Man erfährt mit dem Gentest auch das Geschlecht des Kindes (sofern man möchte natürlich). Dies wurde uns dann zu Beginn des zweiten Trimesters mitgeteilt und folgt im nächsten Teil dieser Reihe.
So, das waren die Aufs und Abs der ersten zwölf Wochen meiner Schwangerschaft mit unserem Regenbogenbaby! Wir sind unendlich dankbar und hoffnungsvoll, dass wir im Spätsommer unser Baby in den Armen halten können und sind uns sicher, dass unser Sternchen ganz besonders gut auf uns alle aufpasst. :-)
Ich wünsche euch alles gute
Liebe Grüße
Melanie von Glitter & Glamour
Oh ich wünsche euch das Allerbeste!
Liebe Grüße!